Wenden

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Hier mal [[1]] eine ganz hübsche Wende. Er kommt mit halber Bootsgeschwindigkeit heraus, würde ich schätzen, und beschleunigt dann recht schnell.

Pinne
Langsam ansetzen, nicht ruckartig herumlegen (siehe Video). Je schneller die Drehung des Kutters wird, umso weiter die Pinne umlegen - bis das Ruderblatt quersteht. Bei zu wenig Ruderlage drückt die Fock den Kutter auch durch den Wind, aber langsamer und es vergeht mehr Zeit, in der der Kutter den Wind von vorn hat, womit er länger gebremst wird.

Besan
Mit dem Abfallen auf den neuen Bug das Besan flattern lassen (Achterliek muss killen), bis die Fock ganz übergegangen ist. Das unterstützt das Abfallen auf den neuen Bug. Wenn die Fock übergegangen ist, Besan wieder dicht nehmen.

Groß
Beim Abfallen auf den neuen Bug das Groß versuchen zu fieren! So lange die Fock noch nicht voll über ist, drückt von Lee nix ins Großsegel, sodass gefiert werden kann. Manchmal fällt der Steuermann auch noch etwas ab nach der Wende, was auch zum Fieren - und Fahrt aufnehmen auf dem neuen Bug - genutzt werden kann. Kurz hinterm Mast darf das Segel leicht killen, damit man sicher ist, am korrekten Punkt zu sein. Also spätestens, wenn der Großbaum nach Neu-Lee übergeklappt ist, Blick zum Segel. Auch wegen der Sicherheit die Schot während der gesamten Wende nicht einklemmen, damit bei einer Unpässlichkeit des Großfahrers das Groß eher gefiert wird als dass es herrenlos festgelegt ist.

Wenn Besan und Groß mit Traveller in (Alt-)Luv gefahren werden, ergibt sich das Fieren oder ein Teil davon durchaus von selbst.

Fock

  1. Wenn das gesamte Segel sich nach Alt-Luv durchdrückt (kompletter Gegenbauch), die Schot von der Winsch nehmen (nicht vorher - Kraft sparen).
  2. Dann sofort in dem Maße wie sich das Boot dreht die Fock Richtung Neu-Lee bewegen: auf Neu-Luv fieren und auf Neu-Lee die Lose aus der Schot ziehen. Dann ist zum eigentlichen "Fock über" weniger Schot einzuholen und das Segel zieht immer optimal Richtung Neu-Lee und drückt weniger Richtung achtern. Dieses "Kommenlassen" der Fock muss je nach Windstärke und Bootsgeschwindigkeit schneller oder langsamer gehen. Idealerweise killt die Fock dabei kurz hinter dem Vorstag leicht. Im Video ist zu sehen, dass der Resi das nicht so macht. Wir können es besser. Bei hoher Bootsgeschwindigkeit kann das Kommenlassen fast ganz entfallen, d.h. es geht schnell los mit dem "Fock über", weil die Zeit eh knapp ist, um die Fock ganz auf die andere Seite zu kriegen.
  3. Wenn dann der Großbaum auf die andere Seite überklappt: "Fock über", d.h. die Fock mit höchstmöglicher Geschwindigkeit auf die andere Seite nach Neu-Lee ziehen. Dabei lange Züge machen mit den Armen, das heißt Hände in Schulterhöhe :-), Arme voll anwinkeln beim Ziehen, dann lange Arme machen beim Nachfassen, Oberkörper hin- und herdrehen! Die Neu-Luvschot dabei komplett loslassen, nicht durch die Hände gleiten lassen (zu viel Reibung, das bremst das nach Neu-Lee Ziehen), nur beobachten, ob sich Knoten bilden und ggfs. entfernen. Wenn sich die Fock an der Neu-Leewante knüllt, ist sie zu früh übergenommen worden. Dann hilft nur warten, bis der Kutter weit genug abgefallen ist auf den neuen Bug.

Wenn zwei Leute die Fock fahren, sollten sie in der Lage sein, spätestens mit dem "Fock über" (überklappen des Großbaums) beide auf die neue Luvseite zu gehen, ohne dass das ganze Manöver ins Stocken gerät - damit bei viel Wind nicht nach der Wende noch jemand auf Lee sitzt und Krängung erzeugt, was das Boot verlangsamt (aufrechtes Segeln - mehr projizierte Fläche) und vielleicht sogar dem Großsegel beim Gefiertwerden im Weg sitzt. Aus letzerem Grund sollten beide Fockleute auch immer vor der Ducht erste Arbeit sitzen. Im Video sieht man, wie da noch jemand auf Lee sitzt, wenn der Großbaum weit überklappt mit leicht gefiertem Traveller (Der Großbaum steht auf der Kreuz sonst fast in der Mitte beim Resi). Dieser Mensch vertraut voll darauf, dass der Baum nicht zu weit überkommt...