Kodex
Wer ein Segel fährt & alle bei Manövern wie Ankern, An- & Ablegen: ein Ohr immer offen für Ansagen von der Pinne. Im Falle solcher Ansagen: Machen, nicht quatschen. Bei Unklarheiten hinterher fragen. Fragen nicht vergessen. Die besten sind die, die von selbst wissen, was zu tun ist. Das lernt sich durch Fragen. Gern auch in Kombination mit dem Lesen von Segelbüchern.
Wenn mal etwas nicht geht, nicht ausführbar ist oder sonstwas dazwischenkommt: sofort kurz sagen: "Geht (grad) nicht" oder "Moment" oder Ähnliches. Kein Problem das, der Steuerknecht muss es nur wissen.
Ganz feine, sichere und gelassene Segelkunst ist es, wenn nach dem Ausführen einer Ansage kurz gesagt wird, dass es vollbracht ist. Beispiele: "Klar zur Wende" - "Klar." - - "Vorleine los und ein" - "Is". Letzteres eine universale Kurzform, laut zu sprechen möglichst in Richtung Pinne. Die Langform wäre "Vorleine IS los und ein". Auch sehr schön.
Erst Preußen, dann Südfrankreich. Erst das Pferd und dann der Reiter.
Alte blöde weiße Säcke nackicht beim Baden
Psychoaktive Substanzen: Kippen wenns geht im Schiff lassen. Alkohol und Kiff, wenn ihr noch auf dem Schiff die Seite wechseln und selbstständig von Bord kommt. Keine Erfahrungen mit stark aufputschendem, halluzinogenem oder sedierendem Zeug, eher Skepsis.
Angst ist OK. Respekt vor den Elementen ist notwendig für sicheres und elegantes Segeln. Solange es geht, bitte während des Segelns Angst nicht manifest machen, weil sie ansteckend wirkt. Versuchen, sich aufs Segeln zu konzentrieren. Wenns nicht anders geht, ansagen, wir fahren dann eben in Sicherheit, auch kein Problem. Zur Überwindung von Angst mehr vom Segelhandwerk und seiner Physik lernen (fragen und lesen). Die angstmachenden Situationen mit erfahrenen Seglern durchsprechen: was ist zu tun, wenn? Sich der Angst in kleinen Dosen aussetzen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Windstärken und Wellengänge so ein Schiff kann. Mulmige Gefühle bei lang nicht oder noch nie erfahrenen Windstärken sollten auch die Erfahrensten haben. Die Gelassenheit kommt mit Übung und Wissen. Nach Mann-über-Bord-Manövern oder anderen Sicherheitstrainings fragen. Vergessen wir immer wieder.
Die Frage, ob, wann und wohin wir losfahren, entscheidet sich nach den in Gruppen üblichen demokratischen Verfahren. Auf dem Schiff dann gilt das Kommando des Pinnators, auch weil er vor dem Gesetz verantwortlich ist für korrekte Seemannschaft. Wenn sich zu viele nicht wohlfühlen mit zu starkem Wind, zu großer Hitze etc. fahren wir nicht. Kein Stress, wir müssen gar nix.