Difference between revisions of "Kentern"
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* Rettungsring an den Wanten befestigen, um die Wahrscheinlichkeit des Durchkenterns zu verringern | * Rettungsring an den Wanten befestigen, um die Wahrscheinlichkeit des Durchkenterns zu verringern | ||
* alles anbändseln; insbesondere | * alles anbändseln; insbesondere |
Revision as of 14:52, 12 August 2020
Unter Kentern versteht man in der Schifffahrt das (in der Regel seitliche) Umkippen eines Wasserfahrzeuges, zum Beispiel eines Schiffes oder Bootes. Ein Wasserfahrzeug kentert, wenn seine Stabilität (seine Fähigkeit, aufrecht zu schwimmen) zu stark verringert wird.
Im Extremfall kann sich ein gekentertes Boot noch weiter drehen, so dass es „kopfüber“ schwimmt und der Kiel nach oben zeigt. Der Vorgang wird auch als Durchkentern bezeichnet, die resultierende Schwimmlage als kieloben.
Contents
Aufrichten
Ziel ist es, das Schiff wieder aufzurichten, auszuschöpfen und, ääh, weiterzufahren...
- Alle nach Luv auf Rundselbord/Scheuerleiste klettern, die nunmehr den höchsten Punkt des Schiffes bilden. --> Zusätzlicher Hinweis zum eh vorhandenen Instinkt: das Schiff geht ja nicht unter, und auf dem Rundselbord ist es immer noch am trockensten. Erst mal.
- Drei Leute stellen sich auf den Kielbalken, um das Durchkentern zu verhindern. --> Das Boot mit den Segeln flach auf dem Wasser halten.
- Wenn jetzt Zeit und Wassertemperatur es zulassen, treibendes Zeug einfangen und festbinden ... drei Leute sollten auf dem Kiel stehen bleiben!
- Ggfs. Anker werfen und Ende am Schiff festbinden, damit das Schiff nicht in falsche (unruhige) Gewässer treibt.
- Schwert hochziehen, damit beim eventuellen Durchkentern das Ding nicht ins Schiff nach unten rauscht und dabei Gliedmaßen und/oder den Schwertkastendeckel zerstört. Alternativ auch unten lassen, damit man beim Aufrichten mit weniger als 4 Leuten einen Hebel hat.
- Segel runternehmen, damit das aufgerichtete Schiff nicht gleich wieder vom Wind umgewedelt wird. Das Runternehmen geht ohne Blubbern und Tauchen: Arm lang, Fallen losmachen und dann am Vorliek ziehen.
- Darauf achten, dass der Wind nicht unters Segel fährt und das Schiff wieder aufrichtet und umwedelt (äh, ja, wir sind nach Lee umgekippt, und als es ans Segel Runternehmen ging, standen die Masten nach Luv). Der Segelrunternehmer legt sich dazu einfach auf den Mast oder das Segel. Alternativ könnten die drei Leute auf dem Kiel dafür sorgen, dass die Segel unter Wasser bleiben zusätzlich zu der Aufgabe, den Eimer nicht durchkentern zu lassen...
- Falls der Wind das Schiff doch wieder aufrichtet, das Weite suchen, damit man nicht unters Segel gerät... die besten Chancen hat eine Flucht in Richtung Bug oder Heck, meiner Meinung nach...
- Mit mehr als 3 Leuten sich auf den Kiel stellen und das Schiff wieder aufrichten. Das geht langsam, aber sicher. [Anmerkung siehe unten]
- Jetzt wirds haarig: wer keine Auftriebskörper im Schiff vorn und hinten hat, sollte jetzt etwa sechs Rundselklappen gleichzeitig immer schön geschlossen halten, damit das alles nicht wieder reinläuft.
- Wenn das mit den Rundselklappen klappt, ausschöpfen. Dabei am besten auf der Bugklappe stehen, weil da am meisten Freibord ist. Gut ist es bestimmt, zwei Eimer und zwei Leute auf der Bugklappe zu haben.
Verhalten beim Durchkentern
Es kursiert eine Schätzung, derzufolge man mit 5 Leuten auf der Scheuerleiste den Eimer auch dann noch gedreht kriecht, wenn er durchgekentert ist. Wir haben das nicht probiert. Freiwillige sind aber willkommen, um das mal zu testen. - Erstmal ohne Welle und bei guter Tiefe. Bei Wellengang schwappt eh mehr wieder rein als geschöpft werden kann. Bei schlechter Tiefe stecken die Masten im Dreck, und das würde meinen Rahmen jetzt sprengen.
Umgang mit 'besonderen Fahrgästen'
Wie immer in Notfällen - ruhig bleiben, klare Anweisungen geben, besondere Vorkehrungen für Kinder oder kräftegeschwächte Personen
- Einer kümmert sich um Kinder und Schwache
- Wenn die Gefahr des Durchkenterns besteht: Kinder und Schwache zum Bug - an der Öse festhalten - idealerweise dort ein Seil anbringen. Hinweis: das Heck ist ungeeignet, da Ruderblatt und ggf. Motor umherschlackern.
Vorkehrungen
- am Schiff
- Bei viel Wind immer alle Segel klarhaben zum Fieren, nicht nur das Groß, auch die Fock und das Besan
- Rettungsring an den Wanten befestigen, um die Wahrscheinlichkeit des Durchkenterns zu verringern
- alles anbändseln; insbesondere
- Pinne und Ruderblatt
- Sack mit Schwimmwesten
- Fender
- durch Fahrgäste
- alle Sachen in wasserdichten Taschen
- möglichst ein Telefon durch wasserdichte Tasche bedienbar
- alles anbändseln