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− | + | Die Frage, ob, wann, wie und wohin wir losfahren, entscheidet sich nach den in Gruppen üblichen demokratischen Verfahren. Wenn Wetter und Schiff/Mannschaft nicht zusammenpassen, fahren wir nicht los. Kein Stress, wir müssen gar nix. | |
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− | + | Auf dem Schiff dann gilt in segeltechnischen Fragen das Kommando des Menschen am Steuer, auch weil er vor dem Gesetz verantwortlich ist für korrekte [https://de.wikipedia.org/wiki/Seemannschaft Seemannschaft]. | |
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− | + | Wer ein Segel fährt bzw. alle an Bord bei Manövern wie Ankern, An- & Ablegen: bitte immer ein Ohr offen haben für Ansagen vom Steuer. Im Falle solcher Ansagen: gleich machen, nicht fragen. Wenn das Manöver dann beendet ist, gern fragen. Fragen nicht vergessen. Es macht am meisten Spass, selbst zu wissen, was zu tun ist. Das lernt sich durch Fragen und Lesen von Segelbüchern | |
+ | [https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/titel=Das+Segelhandbuch+Deutsche+des+Cours+de+navigation+des+Gl%C3%A9nans (Beispiel)]. | ||
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− | Angst | + | Wenn mal etwas nicht geht, nicht ausführbar ist oder sonstwas dazwischenkommt, sofort kurz sagen: "Geht (grad) nicht" oder "Moment" oder Ähnliches. Kein Problem das, es sollte nur klar sein. |
− | Zur Überwindung von Angst mehr vom Segelhandwerk und seiner Physik lernen. Die angstmachenden Situationen mit erfahrenen Seglern durchsprechen: was ist zu tun, wenn? Sich der Angst in kleinen Dosen aussetzen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Windstärken und Wellengänge so ein Schiff kann. Mulmige Gefühle bei | + | |
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+ | Feine, sichere und gelassene Segelkunst ist es, wenn nach dem Ausführen einer Ansage kurz gesagt wird, dass es vollbracht ist. Beispiele: "Klar zur Wende" - "Klar." Oder: "Vorleine los und ein" - "IST". Letzteres eine universale Kurzform, laut zu sprechen möglichst in Richtung Pinne. Die Langform wäre "Vorleine IST los und ein". Auch sehr schön. Solche Rückmeldungen werden umso wichtiger, je mehr Wind ist. | ||
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+ | Kippen wenns geht im Schiff lassen. Alkohol und Kiff, wenn ihr noch auf dem Schiff die Seite wechseln, den Kopf unterm Baum einziehen könnt und selbstständig von Bord kommt. Skepsis gegenüber halluzinogenem, stark aufputschendem oder sedierendem Zeug. Im Stehen pinkeln bitte knieend auf dem Rundselbord, einen Arm in die Wante gehakt. | ||
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+ | Angst bleibt nicht aus. Respekt vor den Elementen ist notwendig für sicheres und elegantes Segeln. Solange es geht, bitte während des Segelns die eigene Angst nicht manifest machen, weil sie ansteckend wirkt. Versuchen, sich aufs Segeln zu konzentrieren. Wenns nicht anders geht, ansagen, wir fahren dann eben in Sicherheit, auch kein Problem. | ||
+ | Zur Überwindung von Angst mehr vom Segelhandwerk und seiner Physik lernen (fragen und lesen). Die angstmachenden Situationen mit erfahrenen Seglern durchsprechen: was ist zu tun, wenn? Sich der Angst in kleinen Dosen aussetzen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Windstärken und Wellengänge so ein Schiff kann. Mulmige Gefühle bei lange nicht oder noch nie erfahrenen Windstärken sollten auch die Erfahrensten haben. Die Gelassenheit kommt mit Übung und Wissen. Nach Mann-über-Bord-Manövern oder anderen Sicherheitstrainings fragen. Vergessen wir immer wieder. | ||
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+ | Gegen Seekrankheit: Blick richten auf einen festen Punkt außerhalb des Schiffes, z.B. den Horizont. Bitte Richtung Steuer mitteilen, wenn ihr nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr handeln könnt. | ||
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+ | Ihr könnt anziehen beim Baden was ihr wollt. Viele gehen nackt baden. |
Latest revision as of 21:02, 10 July 2023
Die Frage, ob, wann, wie und wohin wir losfahren, entscheidet sich nach den in Gruppen üblichen demokratischen Verfahren. Wenn Wetter und Schiff/Mannschaft nicht zusammenpassen, fahren wir nicht los. Kein Stress, wir müssen gar nix.
Auf dem Schiff dann gilt in segeltechnischen Fragen das Kommando des Menschen am Steuer, auch weil er vor dem Gesetz verantwortlich ist für korrekte Seemannschaft.
Wer ein Segel fährt bzw. alle an Bord bei Manövern wie Ankern, An- & Ablegen: bitte immer ein Ohr offen haben für Ansagen vom Steuer. Im Falle solcher Ansagen: gleich machen, nicht fragen. Wenn das Manöver dann beendet ist, gern fragen. Fragen nicht vergessen. Es macht am meisten Spass, selbst zu wissen, was zu tun ist. Das lernt sich durch Fragen und Lesen von Segelbüchern
(Beispiel).
Wenn mal etwas nicht geht, nicht ausführbar ist oder sonstwas dazwischenkommt, sofort kurz sagen: "Geht (grad) nicht" oder "Moment" oder Ähnliches. Kein Problem das, es sollte nur klar sein.
Feine, sichere und gelassene Segelkunst ist es, wenn nach dem Ausführen einer Ansage kurz gesagt wird, dass es vollbracht ist. Beispiele: "Klar zur Wende" - "Klar." Oder: "Vorleine los und ein" - "IST". Letzteres eine universale Kurzform, laut zu sprechen möglichst in Richtung Pinne. Die Langform wäre "Vorleine IST los und ein". Auch sehr schön. Solche Rückmeldungen werden umso wichtiger, je mehr Wind ist.
Kippen wenns geht im Schiff lassen. Alkohol und Kiff, wenn ihr noch auf dem Schiff die Seite wechseln, den Kopf unterm Baum einziehen könnt und selbstständig von Bord kommt. Skepsis gegenüber halluzinogenem, stark aufputschendem oder sedierendem Zeug. Im Stehen pinkeln bitte knieend auf dem Rundselbord, einen Arm in die Wante gehakt.
Angst bleibt nicht aus. Respekt vor den Elementen ist notwendig für sicheres und elegantes Segeln. Solange es geht, bitte während des Segelns die eigene Angst nicht manifest machen, weil sie ansteckend wirkt. Versuchen, sich aufs Segeln zu konzentrieren. Wenns nicht anders geht, ansagen, wir fahren dann eben in Sicherheit, auch kein Problem.
Zur Überwindung von Angst mehr vom Segelhandwerk und seiner Physik lernen (fragen und lesen). Die angstmachenden Situationen mit erfahrenen Seglern durchsprechen: was ist zu tun, wenn? Sich der Angst in kleinen Dosen aussetzen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Windstärken und Wellengänge so ein Schiff kann. Mulmige Gefühle bei lange nicht oder noch nie erfahrenen Windstärken sollten auch die Erfahrensten haben. Die Gelassenheit kommt mit Übung und Wissen. Nach Mann-über-Bord-Manövern oder anderen Sicherheitstrainings fragen. Vergessen wir immer wieder.
Gegen Seekrankheit: Blick richten auf einen festen Punkt außerhalb des Schiffes, z.B. den Horizont. Bitte Richtung Steuer mitteilen, wenn ihr nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr handeln könnt.
Ihr könnt anziehen beim Baden was ihr wollt. Viele gehen nackt baden.